Die Neue Rechte ist innerhalb der extremen Rechte eine von Intellektuellen ins Leben gerufene Modernisierungsbewegung, die extrem rechte Inhalte und Strategien erneuern will.
Charakteristisch ist die Abkehr vom altrechten Bezugspunkt des Nationalsozialismus. Mit ihrem Wirken versucht sie Brücken zwischen extrem rechten und konservativen Milieus zu errichten und die Trennlinien dazwischen zu verwischen.
Die Neuen Rechten verstehen sich selbst als neue Elite innerhalb der extremen Rechten und fungieren als Ideen- und Stichwortgeber für extrem rechte Akteur_innen. Eines ihrer Ziele besteht darin, die Meinungsführerschaft in gesellschaftlichen Debatten zu erlangen. Politische Auseinandersetzungen pflegen sie in erster Linie über Zeitungen, Magazine oder Internetseiten auszutragen. Seit einigen Jahren gibt es jedoch auch Bestrebungen, durch provokative Aktionen und Kampagnen Aufmerksamkeit zu bekommen.
Die Weltanschauung der Neuen Rechte ist geprägt von der Vorstellung, dass Menschen von Natur aus ungleich seien. Sie vertritt das Konzept des Ethnopluralismus, mit dem sie den alten biologistischen Rassismus durch einen neuen kulturellen Rassismus ersetzt. Eine kollektive Identität soll die in demokratischen Staaten festgeschriebenen Individualrechte ersetzen. Sie stellt sich gegen universelle Menschenrechte, Liberalismus und Demokratie. Als Vorlage für diese Strömung innerhalb der extremen Rechte dienen Autoren aus den 1920er und 1930er Jahren, die dem nationalrevolutionären oder jungkonservativen Spektrum zuzuordnen sind.