Rassismus

Rassismus bezeichnet die Abwertung von Menschen aufgrund ihrer (zugeschriebenen) Herkunft, Nationalität und „Hautfarbe“.

Die Pädagogin und Psychologin Birgit Rommelspacher beschreibt Rassismus als „System von Diskursen und Praxen, die historische und aktuelle Machtverhältnisse legitimieren und reproduzieren.“ (http://www.birgit-rommelspacher.de/was_ist_rassismus.pdf)

Rassismus wird hier als gesellschaftliches Verhältnis bzw. System verstanden, das auf folgenden Mechanismen beruht: Bestimmte Eigenschaften werden einer Gruppe von Menschen als „natürlich“ zugeschrieben (Naturalisierung). Es besteht die Vorstellung, dass alle Mitglieder dieser Gruppe diese Eigenschaften teilen und es keine nennenswerte Vielfalt gibt (Homogenisierung). Die Gruppe wird mit ihren vermeintlichen Eigenschaften einer anderen Gruppe gegenüber gestellt (Polarisierung) und dieser Gruppe gegenüber als höherwertig angesehen (Hierarchisierung). Es wird eine bestimmte Norm gesetzt, die Zugang zu unterschiedlichen Sonderrechten innerhalb der Gesellschaft regelt.

Rassistische Diskriminierung nimmt unterschiedliche Formen an, bei denen über die Fragen von Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit auf verschiedene Weisen verhandelt und bestimmt werden. Die rassistische Ausgrenzung führt von verweigerten Teilhabemöglichkeiten in der Gesellschaft, über die Ungleichbehandlung durch den Gesetzgeber, verbalen Abwertungen und körperlicher Gewalt bis hin zu Mord.

Der Rassismus hat seinen Ursprung im Kolonialismus, als „Hautfarbe“ zur Markierung von Menschen verwendet wurde und damit Ausbeutung und Völkermord gerechtfertigt wurden. Mittlerweile hat der kulturelle Rassismus an vielen Stellen den klassischen Rassismus, der sich fast ausschließlich an körperlichen Merkmalen (und damit angeblich verbundenen Eigenschaften) orientierte, abgelöst. „Kultur“ und die damit angeblich untrennbar verbundenen Eigenschaften werden als unveränderbar verstanden und die angebliche Unvereinbarkeit verschiedener „Kulturen“ rechtfertigt so diskriminierende Praktiken.