Antiziganismus

Mit dem Begriff Antiziganismus wird die Feindschaft gegenüber Sinti und Roma benannt.

Diese Feindschaft kann sich durch eine bestimmte Einstellung gegenüber Sinti und Roma, durch Vorurteile und Taten äußern. Dies geschieht durch abwertende Bemerkungen, Ausgrenzung durch staatliche Behörden oder aus der Mehrheitsgesellschaft heraus, Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung bis schließlich zur Ermordung. Dabei wird nicht die Einzelperson als solche angegriffen, sondern als Mitglied einer vermeintlich einheitlichen Gruppe aller Sinti und Roma.

Dieser Gruppe werden besondere, meist negativ gemeinte Eigenschaften zugeschrieben. Ihnen wird eine Andersartigkeit vorgehalten, die sie von der Mehrheitsgesellschaft trennt. Diese vermeintliche Andersartigkeit wird kulturell mit alten Stereotypen und teilweise rassistisch über das Aussehen her begründet.  Sinti und Roma werden häufig abwertend als „Zigeuner“ bezeichnet, wogegen sie sich wehren, da in diesem Begriff eine lange Geschichte der oben beschriebenen Vorurteilen mitschwingt.

Die Bundesregierung erkannte erst 1982 an, dass es in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) einen Völkermord an Sinti und Roma aus rassistischen Motiven gab.