Chronik rechter Vorfälle in Baden-Württemberg

Diese Chronik rechter Vorfälle informiert über rassistische und rechtsmotivierte Aktivitäten in Baden-Württemberg. Hierbei werden Gewalttaten ebenso wie Nötigung, Sachbeschädigung und Propagandadelikte berücksichtigt. Es ist jedoch von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen, da nicht alle Taten angezeigt werden bzw. an die Öffentlichkeit gelangen. Hin und wieder wird die rechtsgerichtete Motivation einer Tat nicht als solche benannt. In diesem Fall spielt die Wahrnehmung der Betroffenen eine wichtige Rolle bei der Einordnung der Delikte. Taten, bei denen die Beratungsnehmer_innen um eine vertrauliche Behandlung bitten, werden nicht veröffentlicht.

17.11.17
Adelsheim

Reifen zerstochen und Hakenkreuz in Lack geritzt

Alle vier Reifen eines Autos wurden von den unbekannten Täter_innen zerstochen. Der oder die Täter_innen ritzten zudem ein 50 x 50 cm großes Hakenkreuz in die Motorhaube. Der Schaden beläuft sich laut Polizeiangaben auf ca. 500 €uro.

16.11.17
Schorndorf

Wegwanderkarte mit NS-Symbol verunstaltet

Auf einem Weg zwischen Lindental und Necklinsberg wurde eine Wegwanderkarte von Sprayern mit einem Hakenkreuz beschmiert.

15.11.17
Karlsruhe

Rassistische Parolen am Hauptbahnhof

Am Abend gegen 21 Uhr wurden vier Personen aus einem Schnellimbiss am Hauptbahnhof verwiesen, da sie sich im alkoholisierten Zustand zu laut gebärdeten. Ein 56-Järhiger, der erst wenige Stunden zuvor aus der Haft entlassen worden war, zeigte sich uneinsichtig mit dem Platzverweis und begann lauthals rassistische Parolen und Beleidigungen gegen die eingesetzten Polizeibeamt_innen zu rufen. Er wurde in Gewahrsam genommen, setzte jedoch auf der Wache seine Beleidigungen fort. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

09.11.17
Stuttgart

Stadtbahn-Nutzer_innen mit Hitlergrüßen und Beleidigungen belästigt

Mitfahrer_innen der Linie U13 wurden zwischen der Haltestelle "Uff-Kirchhof" in Bad Canstatt bis zur Haltestelle "Untertürkheim" von einem 28-Jährigen mit Hitlergrüßen behelligt und beleidigt. Zudem belästigte der Täter zwei bislang unbekannte Frauen, indem er nach sexuellen Handlungen fragte. Nachdem er aus der Bahn ausgestiegen war, pöbelte er noch Kinder an, konnte dann aber dank Zeugenhinweisen durch die Polizei festgenommen werden. Betroffene werden gebeten, sich bei der Polizei und/oder Leuchtlinie zu melden.

02.11.17
Konstanz

Antisemitische Parolen in Gaststätte gerufen

Mitarbeiter_innen einer Gaststätte in der Oberen Laube mussten am Donnerstagabend die Polizei verständigen, weil ein Gast randalierte und antisemitische Parolen rief. Zudem soll er den Hitlergruß gezeigt haben. Bei seiner Festnahme in der Sigismundstraße verhielt sich der Täter weiterhin aggressiv und uneinsichtig.

31.10.17
Wies im Kleinen Wiesental

Alpaka mit Hakenkreuz besprüht

Alpakas gelten als scheue Tiere. Eines von ihnen wurde im Zeitraum zwischen dem 31. Oktober und 2. November in Wies im Kleinen Wiesental von Unbekannten gewaltsam festgehalten und mit einem Hakenkreuz besprüht. Das Tier wurde äußerlich nicht verletzt, allerdings ist das wertvolle Fell an der besprühten Stelle dauerhaft unbrauchbar.

28.10.17
Korb

Kunstinstallation mit extrem rechten Inhalten besprüht

Schüler_innen des Staufer-Gymnasiums und Menschen aus dem Freundeskreis Asyl gestalteten gemeinsam eine Skulptur, die auf dem Skulpturenpfad ausgestellt wurde. Diese Skulptur war nun Ziel einer rassistisch motivierten Sachbeschädigung. Unbekannte Täter_innen verschmutzten die Skulptur mit extrem rechten Symbolen. Weitere Kunstinstallationen waren ebenfalls betroffen. Die Kunstinstallationen waren zum wiederholten Male Ziel von Angriffen.

28.10.17
Baienfurt

Baustelle für Flüchtlingsunterkunft als Ziel von extrem rechten Sprayern

Mehrere Werbebanner an einer Baustelle für eine Flüchtlingsunterkunft wurden mit extrem rechten Sprühereien verschandelt. So trugen der oder die Täter_innen SS-Runen, Hakenkreuze und rassistische Sprüche auf. Die Unterkunft soll 2018 fertiggestellt werden und 25 Geflüchteten eine Anschlussunterbringung ermöglichen.

19.10.17
Freudenstadt

Morddrohung gegen Pfarrer

Ein Pfarrer aus Freudenstadt erhielt eine Morddrohung, in der ihm gedroht wird, "ein toter Mann" zu sein, falls er gleichgeschlechtliche Paare traue. Als Reaktion auf diese Drohung veröffentlichte der Pfarrer den Drohbrief und ein Statement, in dem er sich entsetzt zeigte. Dieser Umgang entspreche in keiner Weise dem, was Jesus vorgelebt habe. Für solche Drohungen gibt es in einer demokratischen Gesellschaft keinen Platz, so der Betroffene. Er erstattete Anzeige bei der Polizei.

08.10.17
Seibranz/ Treherz

Journalist am Rande eines Nazi-Konzerts angegriffen

Am Rande eines Konzert von vier extrem rechten Musikgruppen wurde ein Journalist von einem Nazi-Skinhead niedergeschlagen und leicht verletzt. Durch das Eingreifen von Polizist_innen konnten scheinbar schlimmere Verletzungen verhindert werden. Etwa 250 Besucher_innen reisten zu dem Konzert an. Drei von ihnen wurden wegen des Besitzes unerlaubter Waffen angezeigt.

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