Zum wiederholten Male war das Haus und die Familie eines Göppinger Journalisten Ziel eines rechten Anschlags. Mit einem Stein wurde das Küchenfenster eingeworfen. Die Täter stammen vermutlich aus dem Umfeld der Neonazipartei "Der Dritte Weg". Gegen Mitglieder der Partei hatte der Journalist vor kurzem im Zusammenhang mit einem anderen Anschlag gegen ihn Anzeige erstattet.
Chronik rechter Vorfälle in Baden-Württemberg
Diese Chronik rechter Vorfälle informiert über rassistische und rechtsmotivierte Aktivitäten in Baden-Württemberg. Hierbei werden Gewalttaten ebenso wie Nötigung, Sachbeschädigung und Propagandadelikte berücksichtigt. Es ist jedoch von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen, da nicht alle Taten angezeigt werden bzw. an die Öffentlichkeit gelangen. Hin und wieder wird die rechtsgerichtete Motivation einer Tat nicht als solche benannt. In diesem Fall spielt die Wahrnehmung der Betroffenen eine wichtige Rolle bei der Einordnung der Delikte. Taten, bei denen die Beratungsnehmer_innen um eine vertrauliche Behandlung bitten, werden nicht veröffentlicht.
Haus eines Journalisten attackiert
Randale auf Baustelle des LKA
Die Tiefgaragen-Baustelle des LKA in Stuttgart wurde von Randalierern heimgesucht. Diese demolierten verschiedene Gegenstände, zündeten eine Fußmatte an, verschmierten Wände und Böden und hinterließen dabei auch einen "offensichtlich rechtsextremen Schriftzug". Auf einem Parkdeck fanden die Ermittler_innen einen Benzinkanister und zwei mit Benzin gefüllte Flaschen. Der Sachschaden beträgt rund 5.000 €uro.
Fahrschule mit Hakenkreuz-Graffitis verunziert
Vier Fenster einer Fahrschule, welche an einer Durchfahrtsstraße liegt, wurden mit zwei Hakenkreuzen (verkehrt herum) und "Schlangenlinien" verunstaltet. Die Höhe des entstanndenen Sachschadens ist nicht bekannt. Die Ermittlungen laufen und Zeug_innen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
Drei Nazis greifen jungen Punker an
Ein junger Punker wurde auf dem Weg zu einem Konzert in der Singener Fußgängerzone von drei Angehörigen der rechten Szene attackiert. Die Männer gingen pöbelnd auf ihn zu, verpassten ihm einen Faustschlag sowie einen Kopfstoß. Der 18jährige erlitt nicht unerhebliche Verletzungen.
Hitlergruß am Rande einer AfD-Veranstaltung
Am Rande des Neujahrsempfangs der AfD im Spitalhof provozierte ein Mann durch das Zeigen des Hitlergrußes die Menge der Gegendemonstrant_innen. Nachdem die Polizei von mehreren Menschen auf diese Straftat aufmerksam gemacht wurde, leitete sie ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann ein.
Brandstiftung an Flüchtlingsunterkunft
An einer noch unbewohnten Flüchtlingsunterkunft wurde an mehreren Stellen Feuer gelegt. Es entstand ein Schaden von 20.000 Euro. Inzwischen wurden zwei Tatverdächtige gefasst, die der rechten Szene angehören sollen. Als Tatmotiv wird Rassismus vermutet.
Hakenkreuz an selbstverwalteten Jugendhaus gemalt
Vermutlich Mitglieder der rechten Szene klauten das Eingangsschild des Jugendzentrums und malten ein Hakenkreuz an diese Stelle. Allerdings verkehrt herum, was von den Mitgliedern des Jugendzentrums mit einer gewissen Ironie kommentiert wurde.
Muslima wegen ihres Kopftuches wüst beschimpft
Als eine junge muslimisch Bloggerin auf dem Weg zur Uni die S-Bahn verlässt wird sie von einer älteren Frau wüst beschimpft und aufgefordert, ihr Kopftuch auszuziehen. Die Vergleiche mit Terroristen und die rassistichen Vorurteile blieben jedoch nicht unerhört. Sieben Passant_innen unterstützen die junge Studentin und beweisen Zivilcourage.
Morddrohungen gegen Stadtrat
Erneut bedrohen noch Unbekannte aus der vermeintlichen Anonymität des Netzes heraus einen Abgeordneten einer linken Stuttgarter Stadtratsfraktion. Dieses Mal wird auch mit dem Tod gedroht. Der Betroffene hat Anzeige erstattet. Seine Fraktion positionierte sich klar gegen diese Einschüchterungsversuche und forderte die Staatsanwaltschaft auf, alle möglichen Rechtsmittel auszuschöpfen.
Fremdenfeindliche Äußerungen am Rande des Narrensprungs
Ein 45-jähriger trat an eine Streifenwagen heran und pöbelte die Polizist_innen an. Er äußerte mehrmals verfassungsfeindliche Sprüche und forderte die Polizist_innen zur Menschenjagd auf. Der aggressiv auftretende Mann sieht sich selbst als Reichsbürger, was ihm bei den anstehenden Ermittlungen aber wenig helfen dürfte.