Chronik rechter Vorfälle in Baden-Württemberg

Diese Chronik rechter Vorfälle informiert über rassistische und rechtsmotivierte Aktivitäten in Baden-Württemberg. Hierbei werden Gewalttaten ebenso wie Nötigung, Sachbeschädigung und Propagandadelikte berücksichtigt. Es ist jedoch von einer gewissen Dunkelziffer auszugehen, da nicht alle Taten angezeigt werden bzw. an die Öffentlichkeit gelangen. Hin und wieder wird die rechtsgerichtete Motivation einer Tat nicht als solche benannt. In diesem Fall spielt die Wahrnehmung der Betroffenen eine wichtige Rolle bei der Einordnung der Delikte. Taten, bei denen die Beratungsnehmer_innen um eine vertrauliche Behandlung bitten, werden nicht veröffentlicht.

01.01.21
Starzach

Neonazi-Angriff in Silvesternacht

In der Silvesternacht wurde ein Ehepaar von vier Neonazis aus der Nachbarschaft angegriffen. Aus der Vierergruppe kam es in der Nacht zu "Sieg Heil" und "Heil Hitler"-Rufen, die offenbar in der ganzen Nachbarschaft in Starzach-Wachendorf zu hören waren. Als das Ehepaar das nicht unwidersprochen geschehen lassen wollte, wurde die 52-Jährige aus der Gruppe heraus gestoßen. Als deren 46-Jähriger Ehemann daraufhin dazwischen ging, wurde dieser von einem 36-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen und von einer 23-Jährigen mit Pfefferspray besprüht. Zudem wurde das Ehepaar und eine weitere Familie von einer weiteren Person aus der rechten Gruppe beleidigt und bedroht. Das Wohnhaus der Rechten war schon in der Vergangenheit durch Feiern mit Mitgliedern aus organisierten Neonazistrukturen aufgefallen. Es kam zudem zu Beleidigungen und heftigen Bedrohungen gegen Menschen im Ort.

19.12.20
Freiburg im Breisgau

Presseteam bei Demonstration genötigt

Bei einer verbotenen Demonstration aus dem Pandemieleugner_innen-Spektrum wurde ein Presseteam von einem Teilnehmenden bedroht und durch den Schloßberg gejagt.

Quelle: Meldung an Beratungsstelle

22.11.20
Heilbronn

"Hitlergruß" bei Querdenken"-Demo

Ein Redner der "Querdenken"-Demo zeigte zunächst einen ausgestreckten Finger und anschließend kurz die ganze Hand, mutmaßlich zum "Hitlergruß".

17.11.20
Sulz am Neckar

Mohammed-Karikatur und ausländerfeindliche Parolen vor Moschee

Vor der Ömer-Moschee in Sulz wurden Aufkleber mit einer Mohammed-Karikatur von Stéphane Charbonnier und ausländerfeindlichen Parolen angebracht, versehen mit einer E-Mail-Adresse. Die Person stieg dafür gezielt aus einem Auto aus und nach dem Anbringen der Aufkleber wieder ein. Laut Ermittlungen der Polizei sollte mit den Auklebern der Besitzer der E-Mail-Adresse verleumdet werden.

31.10.20
Ulm

Rechtsradikale Sprühereien

An ein Gebäude eines Bogenschützenvereins wurden verfassungsfeindliche Symbole und rechtsradikale Parolen gesprüht.

27.10.20
Stuttgart

Antisemitische Beleidigung und Todesdrohung

Ein jüdischer Mann, der auch als solcher erkennbar ist, wird auf dem Weg nach Hause von einer Gruppe von 3-4 jungen Männern antisemitisch und türkeifeindlich beleidigt. Eine Person aus der Gruppe drohte ihm, dass er ihn alleine treffen und ihn töten wolle. Er rief die Polizei, woraufhin die Gruppe verschwand. Als er nach Hause kam, erfuhr er von seinem Vater, dass die gleiche Gruppe bereits im Vorfeld gegen die Fenster des Hauses klopfte.

Quelle: Meldung an Beratungsstelle

21.10.20
Renningen

"Hitlergruß" gezeigt

Zwei Männer wurden von einem 53-Jährigen vom Balkon aus beleidigt. Er zeigte außerdem den "Hitlergruß".

17.10.20
Pforzheim

Islamfeindliche Parolen an türkischer Bäckerei

Nach einer "Pax Europa"-Kundgebung an der Schlössle-Galerie wurde das Schaufenster einer türkischen Bäckerei mit islamfeindlichen Parolen beschmiert.

07.10.20
Mannheim

Hakenkreuze und antisemitische Parolen

In Mannheim-Rheinau wurden auf einem Kinderspielplatz am Rheinauer See Spielgeräte mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen besprüht.

01.10.20
Stuttgart

Antisemitischer Vorfall

[Genaues Datum unklar] Im Stuttgarter Hauptbahnhof wird ein als jüdisch erkennbarer Mann mit Bezug auf Israel/Palästina angesprochen, woraufhin im Kontext mit Israel das Wort „Kindermörder“ fiel.

Quelle: Meldung an Beratungsstelle

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